Station
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Stausee

Geschichte und Fakten

Seit den 50er-Jahren steigt der Energieverbrauch in der Schweiz jährlich an. Im Jahr 2001 wurde in unserem Land für über 20 Milliarden Franken Energie verbraucht, davon 22 Prozent in Form von Elektrizität. Bei der Stromgewinnung in der Schweiz spielt Wasser eine entscheidende Rolle; über 60 Prozent des gesamten Bedarfs wird in Wasserkraftwerken produziert. Mehr als ein Drittel des Schweizer Stroms kommt aus den Speicherkraftwerken in den Alpen. Die Tagesschwankungen beim Stromkonsum werden fast vollumfänglich durch die Speicherkraftwerke abgedeckt.

Während der Bauzeit von 1956 bis 1962 wurde in der Göscheneralp der gewaltige Erddamm von etwa 9 Millionen Kubikmetern und 150 Metern Höhe aufgeschüttet. Der Kern des Dammes besteht aus Sand und Kies, gemischt mit Opalinuston aus dem Jura. Für die Filterschichten, die Übergangszonen und den Stützkörper wurde am Dammvorfeld abgebautes Gestein verwendet.

Der Göscheneralpsee dient der Stromproduktion.

Einzugsgebiet vom Kraftwerk

Daneben entstand ein Stollen- und Leitungsnetz von über 23 Kilometern sowie Kaverne, Dienstgebäude und Schaltanlage. Die damaligen Baukosten beliefen sich auf 350 Millionen Franken. Durch den Damm wurde ein Speicherbecken von 75 Millionen Kubikmeter Nutzinhalt geschaffen. Zwei Stollen von 3,9 beziehungsweise 7,2 Kilometern Länge leiten die Gewässer des Voralptales und des hinteren Urserentals in den Stausee ein. Das Einzugsgebiet beträgt 89,6 Quadratkilometer. Von der Wasserfassung im Stausee führt ein 7,2 Kilometer langer Druckstollen von 3 Metern Durchmesser zum Wasserschloss Rötiboden.

Hier beginnt der 1028 Meter lange mit Spezialstahl gepanzerte Druckschacht, welcher das Wasser auf vier Maschinengruppen im Kraftwerk leitet.

Schematische Darstellung der Leitungen, des Stausees und Kraftwerks der Göscheneralp und Göschenen (Zeichnung: BINARY One)

         

Kraftwerk Göschenen

Die Zentrale in Göschenen umfasst Schieberkaverne, Maschinenkaverne, Dienstgebäude und Freiluftschaltanlage. Die über 100 Meter lange und 30 Meter hohe Maschinenkaverne im Berg ist mit sechs vertikalachsigen Maschinengruppen ausgerüstet. Die Energie wird auf 132'000 Volt (SBB) und 220'000 Volt (CKW) hinauftransformiert und gelangt über Hochspannungsleitungen an die beiden Abnehmer. Das Wasser geht vom Kraftwerk ins Staubecken Göschenen und von dort weiter auf die Turbinen der Kraftwerke in Wassen und in Amsteg. Das Kraftwerk Göschenen produziert im Mittel jährlich 420 Millionen Kilowattstunden und bietet rund 17 Personen in Göschenen einen Arbeitsplatz.

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