Alte Göscheneralp 2.0: Als ein Dorf dem Stausee weichen musste

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«Ä See isch gsi, und ä See wird’s wieder gä», soll einst ein älterer Einwohner prophezeit haben, als noch niemand an einen Stausee auf der Göscheneralp dachte. In den 60er-Jahren traf genau dies ein: Die Göscheneralp wich der Stromproduktion. Geblieben sind Stimmen und Fotografien, die Einblick in das frühere Alplebengeben.  

 

10000 Aren Wiesland, Allmenden und Alpen, die dort lebenden Familien, die sich von ihrer Heimat trennen mussten und 70 Stück Grossvieh sowie 400 Schafe und Ziegenverschwanden. Die Kirche, die Schule, das Pfrundhaus, die Wohnhäuser und die Ställe wurden abgebrochen und gingen unter. 1962 wurde der Göscheneralpsee von den Centralschweizerischen Kraftwerken (CKW) in Betrieb genommen. Dieses technische Werk setzte der Lebenswelt damaliger Bewohner:innen ein jähes Ende. Für sie gab es einen Realersatz für die verlorenen Höfe und Gaden sowie eine finanzielle Entschädigung.

 

Inseln der Erinnerung

Von 2006 bis 2008 hat Martin Steiner Stimmen und photographische Zeugnisse der ehemaligen Bewohner:innen des untergegangenen Dörfchens auf der Göscheneralp gesammelt. Entstanden sind acht Beiträge mit Tondokumenten und über 100 Schwarz-Weiss-Aufnahmen als Zeugnisse einer noch nicht weit zurückliegenden Zeit. Sie geben Einblick in das Leben der damaligen «Göschenerälpler» und machen die Geschichte des Tals lebendig.

Alte Göscheneralp 2.0

Das Projekt «Alte Göscheneralp 2.0» ist als Zeitzeugnis an acht Standorten im Raum Göschen / Göscheneralp anzutreffen und führt Besuchende an vergangene Zeitdimensionen eines Tals und an eine intakte Berglandschaft heran. Sie geben Einblick in das Familienleben, in den Postdienst oder den Lawinenwinter 1951. Die gesammelten Tonaufnahmen stellen die bisher grösste mündliche Zeugnissammlung der Göscheneralp dar. Da der Grossteil der Bilder aus privaten Alben der ehemaligen Einwohner:innen der Göscheneralp stammen, weist das photographische Material einen besonders privaten Charakter auf. Auf diesem neuen Parcours – sowie in einer damals daraus entstandenen Publikation – werden Betrachtende einen Augenblick um ein halbes Jahrhundert zurückgesetz und mit den Fragen konfrontiert, was Heimat,Tradition, aber auch Energieproduktion und Fortschritt bedeuten. Fragen, die heute wieder an Aktualität gewonnen haben.

 

Autoreninfo

Der Projektleiter Martin Steiner arbeitet seit 2003 als Lehrperson auf gymnasialer Stufe und ist seit 12 Jahrenkulturell engagiert und tätig (www.menartis.ch). Sein Beruf sowie auch seine kulturellen Projekte drehen sich um Menschen und deren Geschichten. Das Gesellschaftsrelevante steht dabei stets im Vordergrund.

 

Informationen zum Projekt «Alte Göscheneralp 2.0»finden sich auf: http://www.outdoor.galp-projekt.ch

Altes Foto aus der Göscheneralp.

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